Peter Burkhardt  / Andreas David

  Jagen für Jungjäger

Verlag Müller Rüschlikon 2011, 160 Seiten, viele Bilder, € 19.95

Wenn die eigene Jägerprüfung über 50 Jahre zurück liegt, fühlt man sich von einem Buch mit dem Titel „Jagen für Jungjäger“ nicht angesprochen, zu Unrecht wie ich jetzt festgestellt habe. Die Jagd hat sich eben in diesen 50 Jahren ziemlich gewandelt.

Die Autoren Peter Burkhardt, Journalist und Inhaber eines großen Rotwildreviers im Wendland und Andreas David, Biologe und etwa ein Jahrzehnt Redakteur bei „Wild und Hund“ bilden seit vielen Jahren Jungjäger aus und sitzen auch in Prüfungskommissionen. Sie sind also ausgewiesene Experten für das Thema.

Schon das erste Kapitel ist hochinteressant. Die beiden Autoren haben ihre Lehrgangsteilnehmer gefragt, warum sie die Jagd ausüben wollen. „Freude am Beutemachen“, „Urtümliches Handwerk“, „ökologische Kenntnisse“, „Lebensräume schaffen“ und „Essen“ waren die meist genannten Gründe.

Die aktuelle Jägerausbildung wird von ihnen kritisch hinterfragt, „zuviel Theorie, zu wenig Praxis“ lautet das Urteil. Was nützt dem Jäger die korrekte Zahnformel, wenn er nicht in der Lage Wild richtig anzusprechen?

Im Kapitel „Wo finde ich Anschluss?“ gibt es viele praktische Ratschläge, wie und wo ein Jungjäger Jagdmöglichkeiten finden kann.

Die Kapitel zur Ausrüstung und den Werkzeugen sind voll von nützlichen Tipps, auch für ältere Jäger. Gleiches gilt für die verschiedenen Jagdarten, Waffenhandhabung, Hygiene, Wildbretverwertung und vieles mehr.

In diesem neuen Buch fehlen auch Hinweise auf viele Internet-Seiten, Smartphone-Apps und Blogs nicht.

Das Buch ist eigentlich für Jungjäger gedacht. Ich finde es aber auch, vielleicht sogar gerade, für ältere Jäger sehr nützlich, da man seine eigenen (vielleicht überholten?) Vorstellungen mit der aktuellen Situation vergleichen kann.

Der Text ist flüssig und präzise geschrieben, die Bilder anschaulich und lehrreich.

Das Buch ist eine gute Investition für Jungjäger, aber auch für „Alte Hasen“.

Jürgen Rosemund