Otto Depenheuer, Bernhard Möhring (Hrsg.)

Bibliothek des Eigentums
Springer-Verlag, Heidelberg 2010, 411 Seiten, € 89.95

 Das Buch hat mich überrascht. Ich hatte ein trockenes, juristisch-wissenschaftliches Buch erwartet, aber es hat sich als hochinteressantes, lehrreiches  Buch herausgestellt, das sich flüssig und spannend liest.
Wie schon der Name sagt, handelt es vom Eigentum am Wald, von den Anfängen nachweisbaren Waldeigentums bis heute. Es geht zunächst auf die Kultur des Waldes, die ja gerade im deutschen Sprachraum sehr ausgeprägt und vielfältig ist, ein. Dann wird die Geschichte des Eigentums und der Forstwirtschaft behandelt, wobei der Bodenreform in der DDR und der nach 1989 erfolgten Reprivatisierung ein besonderes Kapitel gewidmet ist.

Der Teil III des Buches behandelt die wirtschaftliche Situation der Forstwirtschaft, die Nachhaltige Nutzung und die besonderen gesellschaftlichen Leistungen des Waldes.

Teil IV widmet sich dem Bereich Recht mit seiner ganzen Palette, also Eigentumsrecht, Waldrecht, Umwelt- und Naturschutzrecht, Steuer- und Jagdrecht. Bei der Zusammenschau der verschiedensten Rechtsgebiete, wird einem klar, wie vielfältig und verwirrend die rechtliche Situation des Waldeigentümers ist.

Teil V zeigt forstpolitische Betrachtungen zum Waldeigentum.

In Teil VI kommen die Eigentümer bzw. Verwalter von Großprivatwald, Kleinprivatwald, Kommunalem Körperschaftswald und Staatswald zu Wort.

Im Bereich VII erklären die im Bundestag vertretenen Parteien ihre Positionen zum Waldeigentum.
Insgesamt ist es ein hochinteressantes Buch, das die Themen Wald, Forstwirtschaft, Eigentum, Gesellschaft und Kultur von verschiedenen Seiten beleuchtet und mir etliche neue Sichtweisen eröffnet hat. Es ist auch gut als Nachschlagewerk geeignet.

Ich kann das Buch sehr empfehlen und wünschte ihm eine große Verbreitung, wenn da nicht ein kleiner Wermutstropfen wäre. Leider wird wohl der Preis von € 89.95 einer größeren Verbreitung im Wege stehen, was ich ziemlich bedauere.

Jürgen Rosemund